Aufnahme der Nervenfaserschicht
Der Sehnervenkopf, die Nervenfaserschicht und die Ganglienzellschicht sind kleine Strukturen, die durch ein Glaukom verändert sein können. Die optische Kohärenztomografie (OCT) bietet die Möglichkeit diese Strukturen in einer Untersuchung zu analysieren.
Das bildgebende Verfahren wird mittels Lasertechnik durchgeführt. Es entstehen hochauflösende Schnittbilder, mit deren Hilfe die Gewebedichte vermessen wird.
Krankhafte Veränderungen können hierdurch frühzeitig erkannt und bereits begonnene Therapien im Verlauf kontrolliert werden.
Die Untersuchung ist schmerzfrei und berührungslos und erfolgt ohne vorheriges Weitropfen der Pupillen. Patienten können also danach auch wieder am Straßenverkehr teilnehmen.
Diagnostik
Therapien
Häufige Fragen zum Glaukom
Die Glaukom-Erkrankung – auffällig unauffällig: Das Tückische im Falle z.B. eines Offenwinkelglaukoms ist seine Unauffälligkeit. Besonders in der Frühphase bemerken Betroffene meist keinerlei Symptome, da das zentrale Sehen zunächst nicht beeinträchtigt ist. Man muss sogar davon ausgehen, dass mehr als die Hälfte der Offenwinkelglaukome nicht bekannt sind. Die Ausfälle des Gesichtsfeldes beginnen vom Rand aus und werden häufig durch unser Gehirn zunächst kompensiert. Erst nach und nach weiten sich die Einschränkungen zur Blickmitte hin aus und es kommt zu ersten Beeinträchtigungen bei der Orientierung. In diesem Stadium sind allerdings bereits die Nervenzellen irreversibel geschädigt. Auch ein Facharzt kann lediglich das Fortschreiten der Erkrankung verhindern.
Anders verhält es sich bei einem Winkelblock oder auch Glaukomanfall genannt. Hier treten die Symptome plötzlich und heftig auf: starke Schmerzen, Rötung und Sehstörungen des betroffenen Auges. Begleiterscheinungen wie extreme Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen lassen betroffene Patienten zum Glück meist schnell einen Arzt aufsuchen, denn der Glaukomanfall ist ein medizinischer Notfall und nur ein rasches Eingreifen kann eine Erblindung verhindern.
Als weitere Ursache für die Entwicklung eines Glaukoms wird eine mangelnde Durchblutung des Sehnervs vermutet. Patienten mit zu niedrigem Blutdruck, mit Schlafapnoe-Syndrom und/oder mit nächtlichen Blutdruckabfällen können am Glaukom erkranken, obwohl der Augeninnendruck im Normbereich liegt.
Inzwischen geht man davon aus, dass Normaldruckglaukome hierzulande fast die Hälfte aller primären Offenwinkelglaukome ausmachen. Die Nervenzellen werden nur unzureichend mit Sauerstoff sowie Nährstoffen versorgt und sterben in Folge ab. Auch Verletzungen, Entzündungen oder Gefäßerkrankungen können ein Glaukom begünstigen.
So vielfältig wie die Ursachen eines Glaukoms, sind die Glaukom-Arten. Man unterscheidet grundsätzlich zwischen zwei Glaukom-Arten. Das primäre Glaukom tritt spontan und ohne spezielle Ursache auf. 90% der Glaukome sind Offenwinkelglaukome. Sie entstehen also, obwohl der Kammerwinkel offen ist, durch ein direktes Abflussproblem im Trabekelmaschenwerk. Das sekundäre Glaukom entsteht hingegen als Folge einer anderen Erkrankung, wie zum Beispiel Entzündungen im Auge, Gefäßwucherungen im Kammerwinkel bei einer schweren Diabeteserkrankung oder Netzhaut-Venenthrombose.
Auch können Augenerkrankungen wie Kurzsichtigkeit oder anatomische Veränderungen am Auge ein Glaukom begünstigen. Verletzungen am Auge, die zu einer Verkleinerung des Kammerwinkels führen, sind ebenfalls ursächlich für den Grünen Star zu nennen. Ein fortgeschrittener Grauer Star sorgt auch durch eine vergrößerte und unflexible Linse dafür, dass Kammerwasser nicht bzw. nur schlecht abfließen kann und daraufhin der Augeninnendruck ansteigt. Verschiedene Medikamente, wie z.B. Kortison, können ebenso ein Glaukom verursachen.
Die Ursache für ein Glaukom ist häufig ein zu hoher Augeninnendruck. Um zu verstehen, welche Faktoren den Augeninnendruck ansteigen lassen, schauen wir uns den Aufbau des Auges einmal genauer an.
Der Augapfel ist in drei Kammern eingeteilt: In die vordere und hintere Augenkammer und den Glaskörper. Während letzterer mit gallertartiger Masse gefüllt ist, fließt in den beiden Augenkammern Kammerwasser. Dieses Kammerwasser besteht unter anderem aus Proteinen, Zuckern und Elektrolyten. Seine Hauptaufgabe ist die Versorgung der Linse und der Hornhaut mit Nährstoffen. Außerdem wird es zur Stabilisierung des Auges benötigt. Kammerwasser wird fortlaufend vom sogenannten Ziliarkörper in der hinteren Augenkammer gebildet und strömt durch die Pupille in die vordere Augenkammer. Bei einem gesunden Auge kann es dort im Kammerwinkel, dem Winkel zwischen Iris und Hornhaut, ebenso kontinuierlich abfließen.
Ist dieser Abfluss aber gestört, kommt es zu einem Ungleichgewicht und das nicht abfließende Kammerwasser lässt den Augeninnendruck steigen. Sowohl in den beiden Augenkammern als auch im Glaskörper. Hierbei kommt es dann auch zu einem erhöhten Druck auf den Kopf des Sehnervs im Glaskörper. Der Sehnervkopf ist extrem empfindlich. Bei erhöhtem Druck werden die Fasern des Sehnervs zusammengequetscht und erste Ausfälle am Gesichtsfeldrand machen sich bemerkbar.
Eines nehmen wir mal am besten direkt vorweg: die beiden Erkrankungen Grauer und Grüner Star haben nicht viel gemein, wenn man davon absieht, dass es sich in beiden Fällen um Augenerkrankungen handelt. Beim Grauen Star, auch Katarakt genannt, handelt es sich um eine altersbedingte Eintrübung der Augenlinse, während der Grüne Star, Glaukom, eine Gruppe verschiedener Erkrankungen bezeichnet, die eine irreversible Schädigung von Nervenfasern des Sehnervs zur Folge haben.
Während die Namensgebung beim Grauen Star in vielerlei Hinsicht auf der Hand liegt (starrer Blick aus einer trüben, grauen Pupille und eine kontrastarme – also graue- Bildwahrnehmung), muss man beim Grünen Star von einer etwas verunglückten Übersetzung ausgehen.
Der Begriff Glaukom wurde ursprünglich von Aristoteles geprägt und bedeutet so viel wie „hell“, “leuchtend“ und „glänzend“, das Meer betreffend. Er leitete die Bezeichnung von der blau-grauen Verfärbung der Regenbogenhaut bei chronischen Entzündungen her. In Frankreich wurde im 16. Jhdt. daraus „grün“, da der Atlantik eher grünlich als bläulich wirkt. In den folgenden Jahrhunderten wurden die Begriffe „Glaukom“ und „Grüner Star“ immer mehr zu Synonymen.
Ein Glaukom, auch Grüner Star genannt, kann viele Ursachen haben. Meist entstehen Glaukome im Zusammenhang mit erhöhtem Augeninnendruck. Aber es gibt auch sogenannte Normaldruckglaukome, die immer wieder Rätsel aufgeben.
Hier liegt eine Sehnervkopf-Schädigung vor, obwohl der Augeninnendruck im Normbereich liegt. Vermutlich entstehen Normaldruckglaukome aufgrund von Durchblutungsstörungen, die zu Sauer- und Nährstoffminderversorgung der Sinneszellen im Auge führen und durch niedrigen Blutdruck begünstigt werden. Auch eine Verbindung zwischen Mutationen an zwei Genen und der Entstehung eines Normaldruckglaukoms scheint wahrscheinlich.
Beide Genmutationen stehen ebenfalls im Zusammenhang mit der Entwicklung von Demenz. Seit einiger Zeit wird daher bereits die Frage diskutiert, ob ein Normaldruckglaukom mit Demenz korreliert. Ein Forscherteam aus Australien legte nun in einer Studie dar, dass Patienten mit Normaldruckglaukom tatsächlich häufiger kognitive Störungen aufweisen. Allerdings dient der hierzu durchgeführte Kurztest, aufgrund seiner Durchführung am Telefon, lediglich als weiterer Hinweis, dieser Theorie auch zukünftig nachzugehen, nicht aber als Beweis. Hierzu müssen eine umfangreichere Diagnostik und weitere Studien zugrunde gelegt werden.
Termin zur Vorsorge
Weltweit ist das Glaukom die zweithäufigste Erblindungsursache, auch in den Industrienationen. Allein in Deutschland kommt es jedes Jahr zu über 1.000 Neuerblindungen durch Glaukom. Egal, ob ein primäres oder sekundäres Glaukom vorliegt, wichtig ist und bleibt die Früherkennung. Bei der „Glaukom-Früherkennung“ handelt es sich nicht um ein „Screening“ im engeren Sinne, sondern vielmehr um eine individuelle Vorsorgeuntersuchung, die sich auf bestimmte Risikogruppen und ältere Personen konzentriert, bei welchen ein Glaukom überdurchschnittlich häufig vorkommt. Wird hier eine Glaukom-Erkrankung frühzeitig diagnostiziert und daraufhin behandelt, kommt es im besten Falle erst gar nicht zu einer Verminderung der Sehfähigkeit.