Katarakt (Grauer Star)
Grauer Star und Katarakt-Operation: Der Wasserfall im Auge!
Was hat ein Wasserfall mit einer Augenerkrankung zu tun?
Die bekannte Augenerkrankung „Grauer Star“ wird in der Medizin auch Katarakt genannt. Das lateinische Lehnwort „cataracta“ bedeutet übersetzt „Wasserfall“. Wie aber kam man hier auf einen Zusammenhang? In der Antike ging man davon aus, Substanzen, die hinter der Pupille herabfließen, verursachen den grauen Schleier, der den klaren Blick verschwimmen lässt.
Auch der vielleicht geläufigere Begriff „Grauer Star“ wurde nicht zufällig gewählt. Häufig erscheint die Pupille im fortgeschrittenen Krankheitsverlauf wie mit einem grauen Schleier überzogen. Außerdem haben Betroffene einen vermeintlich starren Blick.
Leistungen im Überblick:
Wer ist am häufigsten betroffen?
Grundsätzlich kann man den Katarakt in zwei Hauptgruppen einteilen: die erworbene und die angeborene Form des Grauen Stars.
Zur ersteren zählt der sogenannte „Altersstar“. Auch die Augenlinse unterliegt einem natürlichen Alterungsprozess. Durch Veränderung der Struktureiweiße trübt sie sich ein und verschleiert einen normalerweise glasklaren Blick. Allein in Deutschland leiden 50 % der Bevölkerung im Alter zwischen 52 und 64 Jahren am Grauen Star, ohne die Sehstörungen zu bemerken. Und zwischen 65 und 75 Jahren sind es bereits über 90 %, wobei auch hier nur etwa die Hälfte von ihnen eine Beeinträchtigung wahrnehmen, wenn sie bereits älter als 75 Jahre sind.
Allerdings können auch in jüngeren Jahren andere Faktoren den Grauen Star begünstigen. Verletzungen am Auge durch Fremdkörper oder starke UV-Strahlung stellen auch für die Augenlinse eine große Gefahr dar, die gerne unterschätzt wird. Ein weiterer Grund, zum Beispiel bei der Gartenarbeit oder Renovierungsarbeiten im Haus eine Schutzbrille zu tragen. Egal wie groß das handwerkliche Geschick auch sein mag, so manches ist hier schon mal ins Auge gegangen – im wahrsten Sinne des Wortes. In Bezug auf UV-Strahlung wird einmal mehr deutlich, eine Sonnenbrille ist viel mehr als nur ein modisches Accessoire. In dieser Ausgabe erklären wir übrigens auch, worauf beim Kauf einer Sonnenbrille zu achten ist und wie man sich im Dschungel der diversen Zertifikate zurechtfindet.
Bestimmte Stoffwechselerkrankungen wie z.B. Diabetes Mellitus können den Grauen Star ebenfalls begünstigen. Das betrifft in erster Linie Menschen mit Typ-1-Diabetes. Hier werden bei einer augenärztlichen Untersuchung nicht selten plaqueartige Eiweiß-Ablagerungen an der Augenlinse festgestellt, die zur Linsentrübung führen. Auch Medikamente wie etwa Kortison können, wenn sie über einen längeren Zeitraum und in hohen Dosen eingenommen werden zu einer Schädigung der Augenlinse führen.
Vor allem in Entwicklungsländern treten sowohl die erworbene als auch die angeborene Form des Grauen Stars auf. Hier spielen häufig Nährstoffmangel, also der Mangel an essenziellen Nährstoffen und Salzen, etwa bei schwerer Unterernährung oder Durchfallerkrankungen eine große Rolle. Auch eine Rötelinfektion der Mutter während der Schwangerschaft kann zum Grauen Star des Kindes führen. Es gibt inzwischen einige Projekte, die weltweit Entwicklungsländer im Kampf gegen den Grauen Star und andere Augenerkrankungen unterstützen, wie zum Beispiel die Initiative VISION 2020. Als internationales Netzwerk, an dem auch die WHO beteiligt ist, hat sie in den letzten 20 Jahren dazu beigetragen, dass 20 Prozent weniger Menschen weltweit blind sind.
Die Symptome einer Katarakt-Erkrankung sind schleichend
Nur ganz allmählich bemerken betroffene Patient*innen die Symptome. Zunächst erscheint das wahrgenommene Bild kontrastarmer, wie durch einen Nebel oder Schleier. Die Farben verblassen und alles wirkt leicht verschwommen.
Hinzu kommt meist eine erhöhte Blendempfindlichkeit und das räumliche Sehen ist eingeschränkt.
Beginnt die Erkrankung die Lebensqualität einzuschränken und den Alltag zu beeinträchtigen, sollte der Graue Star behandelt werden.
Eine medikamentöse Behandlung ist nicht möglich. Nur ein operativer Eingriff kann das Sehvermögen wiederherstellen.
Operation bleibt die einzige Therapiemöglichkeit
Die Katarakt-Operation ist weltweit einer der häufigsten und wirksamsten chirurgischen Eingriffe. In Deutschland werden jährlich schätzungsweise 700.000 bis 800.000 Operationen durchgeführt. Hierbei wird die eigene Linse wird mittels einer Ultraschallsonde zerkleinert und abgesaugt. An ihrer Stelle setzt der Operateur eine Kunstlinse ein, die die Brechungseigenschaft der natürlichen Linse imitieren. Meist werden sogenannte „Einstärke-Linsen“, also monofokale Linsen, eingesetzt, die allerdings lediglich gutes Sehen in der Ferne gewährleisten. Patienten mit Altersweitsichtigkeit und Astigmatismus sind weiterhin auf eine Brille angewiesen. Multifokale bzw. multifokal-torische Linsen hingegen, ermöglichen scharfes Sehen in mehreren Distanzen und korrigieren Astigmatismus. Der Einsatz dieser speziellen Linsen eröffnet den Patienten die Chance auf ein Leben ohne Brille.
Auch bei Augenblick Rheinland gehört die Katarakt-OP neben der IVOM bei AMD zu den Routineeingriffen. Unser Chef-Operateur und ärztlicher Direktor, Dr. med. Johannes Esser legt mit seiner Sachkenntnis unbedingten Wert auf die Einhaltung höchster Qualitätsstandards, um die größtmögliche Sicherheit bei allen Eingriffen zu gewährleisten. Dazu zählt für ihn neben seiner eigenen operativen Tätigkeit vor allem auch die Ausbildung junger Assistenzärzt*innen. Dr. Esser gibt sein Fachwissen gerne an aufstrebende Ärzt*innen weiter, um den hohen Standard in unserem MVZ auch zukünftig gesichert zu wissen. OA Alexander Daudrich wurde zum Beispiel persönlich von Dr. Esser im OP ausgebildet und führt inzwischen als Oberarzt bei Augenblick Rheinland eigenverantwortlich alle Operationen selbstständig durch. Für Dr. Esser zählt die Ausbildung zu den wichtigsten Säulen, die unser MVZ tragen.
Häufige Fragen zum Katarakt
Der Katarakt kann leider nicht medikamentös behandelt werden. Die körpereigene Linse trübt sich mit dem Alter ein und das Sehvermögen lässt nach. Wenn Betroffene im Alltag durch die verminderte Sehleistung eingeschränkt sind, empfiehlt sich der operative Austausch der Linse.
Nein, im Regelfall wird eine Katarakt-OP ambulant in unseren hauseigenen OP-Räumlichkeiten durchgeführt und dauert nur wenige Minuten.
Da es sich beim Grauen Star um eine Alterserscheinung handelt, gibt es keinen 100%igen Schutz. Aber es gibt einige Faktoren, die eine Erkrankung fördern: starke UV-Strahlung, Rauchen und Alkoholismus oder unbehandelte Diabetes zum Beispiel.
Im Normalfall erfolgt der Linsenaustausch einmalig und muss nicht wiederholt werden.